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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 134

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
134 tionen gemacht, als die Franzosen. Frankreich war schon zweimal eine Republik, und schon zwei Mal ist die Republik in ein Rapoleonisches Kaiser- thum umgeschlagen. Gegenwärtig ist Louis Napoleon Bonaparte Iii. Kaiser von Frankreich. Er hat die französische Kriegsmacht, mit deren Hülfe er sich den Besitz der Kaiserwürde verschaffte, auf einen Achtung gebietenden Stand gebracht. Die französische Flotte steht vielleicht nur noch in der Be- dienung der englischen nach, und das französische Landheer übersteigt an Zahl und Kriegstüchtigkeit das englische. Die Stärke des französischen Heeres beträgt im Frieden 380,000 Mann, die Stärke der Flotte wird auf 480 Kriegsfahrzeuge mit 9,700 Kanonen angegeben. Die Handelsflotte bestand zu Anfang 1863 aus 15,132 Schiffen mit 982,571 Tonnen. Frankreich zerfällt in 89 Departements; wir wollen jedoch die alte Provinzial-Eintheilung hier zu Grrmde legen. 1. Jsle de France. Haupt- und Residenzstadt Frankreichs ist Paris an der Seine, 1,700,000 Einw. Festung und Universität. Sie zerfällt in 3 Stadttheile: la ville nördlich der Seine, In eite oder die Altstadt auf einer Seine-Insel, und der Stadttheil südlich der Seine mit dem Markier latin. Paris hat 34 Vor- städte, 56 Thore oder Barrieren, 76 freie Plätze, 25 Theater, 22 Brücken. Unter den Vorstädten sind St. Antoine, St. Martin und Montmartre, unter den Plätzen der Bastille- und der Vendüme-Platz bekannt. Die Kirche Mirs clame, das Invalidenhotel, das Stadthaus, die Tuilerien, das Louvre, das Palais Luxemburg, das Palais royal, la Morgue sind bemerkenswerthe Ge- bäude. Erwähnung verdienen noch der an Monumenten überaus reiche Kirchhof Père la Chaise, die elysäischen Felder, ein von einer Allee durch- schnittener Lustwald, die 22 Boulevards, breite mit Bäumen besetzte Straßen zwischen der Stadt und den Vorstädten. Kaiser Napoleon I. ruht seit 1840 im Dome der Invaliden. Ganz in der Nähe von Paris liegen von 30 Städten noch folgende bemerkenswerthe: St. Denis, Begräbnißort der französischen Könige, Versailles mit einem berühmten Schlosse, im schönsten Style, St. Cyr mit einer Mili- tärschule. St. Cloud und Fontainebleau mit herrlichen Schlössern und Parkanlagen. In Fontainebleau unterzeichnete am 11. April 1814 Na- poleon I. seine Abdankung. Südöstlich von Paris liegt das durch seine Käse berühmte Dorf Brie in der gleichnamigen Landschaft (krommafs äs 6ris.) 2. Die Picardie, zu beiden Seiten der Somme, ist eine fruchtbare, gut angebaute Provinz. Hauptstadt ist Amiens an der Somme, 60,000 E., geschichtlich wichtig durch Peter von Amiens, den Kreuzzugs-Prediger, 1091, und durch den Friedens- schluß von 1802 zwischen England und Frankreich. 3. Die französischen Niederlande. Artois, Hennegau und Flandern sind gewerbreiche Provinzen und haben viele Festungen und vorzügliche Fabriken in Spitzen, Leinwand, Battist rc.

2. Geschichten aus der Geschichte - S. 134

1890 - Königsberg i. Pr. : Koch
— 134 — Sein Lieblingsaufenthalt war das Schloß Sanssouci (zu Deutsch Sorgenfrei) bei Potsdam und der berühmte schöne Garten daran. Laut lesend oder die Flöte blasend ging er durch die lange Reihe der Palaiszimmer oder spazierte von seinen Windhunden begleitet im Garten umher. Die Windhunde liebte er sehr; wenn einer von ihnen gestorben war, ließ er ihn im Park von Sanssouci begraben, noch jetzt kann man die Leichensteine sehn. Die Abendtafel zog sich unter geistreichen Gesprächen lange hin, oft bis spät in die Nacht. Friedrich der Große wird unter die größten Feldherren aller Zeiten gezählt. Er liebte nicht den Krieg, hielt es aber für seine Pflicht, auf der Grundlage, welche der große Kurfürst gelegt und gemäß dem Königstitel, der durch Friedrich I. erworben war, Preußen zu einem Reiche zu erweitern, das sich vor keinem andern zu fürchten hätte. Als nun in Österreich ein Thronstreit entstand und andere Fürsten davon Vorteil zu ziehen suchten, beschloß er auch für Preußen einen Teil von Österreich zu gewinnen, nämlich Schlesien, auf das er nach früheren Verträgen Anspruch zu haben meinte. Sein jugendlicher Ehrgeiz und der Wunsch sich einen Namen zu machen bestärkten ihn in dem Entschluß. So eroberte er denn Schlesien und die Kaiserin von Österreich, Maria Theresia, mußte ihm, wenn auch mit größtem Schmerze, beim Friedensschluß das reiche Land abtreten. Der siebenjährige Nrieg 1756—63. Die Kaiserin konnte den Verlust Schlesiens nicht verwinden und erwartete nur die Gelegenheit, wo sie mit Aussicht auf Erfolg im Bunde mit andern Staaten es zurückzugewinnen vermöchte. Sie durfte wohl darauf hoffen, denn auch andere Mächte waren Friedrich feind, weil sie das allmählich angewachsene Preußen fürchteten. 1756 schloß Maria Theresia heimlich einen Bund mit der Kaiserin Elisabeth von Rußland und mit Frankreich. Diese drei großen Reiche gegen das verhältnismäßig kleine Preußen, welche von den Bundesmächten hätte zweifeln sollen, daß der König niedergeworfen und dann sein Land unter ihnen würde geteilt werden? Aber wie anders endete der Krieg! Hier sollen die bedeutendsten sowohl glücklichen als unglücklichen Schlachten des großen Friedrich erzählt werden.

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 194

1840 - Münster : Coppenrath
194 in den Laufgräben von einer feindlichen Kugel getroffen. So starb der weit gefürchtete und bewunderte uordifche Held, erst sechs und dreißig Jahre alt, der eigentlich nie regiert, sondern bloß Feldzüge geführt hat. Mit ihm erlosch Schwedens Ansehen und Ruhm. Im Frieden von Nystadt 1721 mußte es an Rußland die schönsten Ostseelander, Liefland, Esthland, Inger- mannland und einen Theil von Karelien abtreten. Preußen be- kam die Halste von Vorpommern; nur Dänemark ging leer aus. Am Tage des großen Friedensfestes wurde Peter als Kaiser aller Reußen feierlich ausgerufen und ihm der Beiname des Großen zugelegt. 47. Peter des Gr. letzte Lebensjahre. Während dessen, im Jahre 1716, hatte Peter eine zweite Reise in's Ausland gemacht, um sich mit den einzelnen Staaten näher zu befreunden. Seine zweite Gemahlin, Katharina, — die erste hatte er verstoßen — begleitete ihn bis Holland. Hier besuchte er mit ihr sein altes Saardam wieder und führte sie in die Hütte, welche er einst als Peter Baas bewohnt hatte. Im folgenden Jahre erst verließ er sein Lieblingsland und reifete nach Frankreich. Zu Paris wurde er auf das zuvorkommendste empfangen; alle Merkwürdigkeiten der Stadt wurden dem wißbe- gierigen Fremden gezeigt. Auch besuchte ec Richelieu's Grabmal. Er betrachtete es mit Rührung, umarmte die Bildsäule und sprach: „Großer Mann, Dir wollte ich die Hälfte meiner Staaten geben, könntest Du mich die andere regieren lehren." Eines Tages kam der kleine, erst siebenjährige König Ludwig Xv. zu ihm. Mit zwangloser Gemüthlichkeit nahm Peter ihn auf den Arm, küßte ihn und sagte: „Ich wünsche, Sire, daß Sie wohl auf- wachsen und löblich regieren mögen; vielleicht werden wir uns mit der Zeit einander brauchen können." Sechs Wochen hielt er sich zu Paris auf; dann begab er sich wieder nach Amsterdam zu seiner dort zurückgebliebenen Gemahlin. Vier Wochen blieb er noch dort, dann eilte er über Berlin in sein Reich zurück.

4. Europa - S. 95

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 95 — nehmen schmale Steige, manchmal bloß ein einziger, erhöhter Randstein ein, der sich die Häuser entlang zieht und auf dem zwei sich entgegen- kommende Fußgänger einander nicht ausweichen können. Der Boden ist zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter feucht und kotig. Die Sonnen- strahlen fallen täglich nur eine ganz kurze Zeit in die engen Gassen und vermögen uicht, den Boden auszutrocknen. Die Häuser, die die Straßen einfassen, sind turmhoch, schmal und häßlich angestrichen. Das Erdgeschoß nehmen niedrige Läden ein, an die sich rückwärts ein dunkles Zimmer anschließt, das in vielen Fällen den Ladenbesitzern als Wohnung dient. Die Luft, ibie mau atmet, scheint aus unterirdischen Gefängnissen herge- holt zu sein, und das Tageslicht verirrt sich nur selten in diese Wohn- räume. (Nach Mauer.) Zusammenfassung und Einprüguug. Die Stadt Paris. 1. Die Größe der Stadt. 2. Die Straßen der Stadt (Boulevards — Vorstadtgassen.) 3. Die bedeutsamsten Bauwerke. 4. Bekannte Vergnügungsplätze. 5. Handel und Kunstgewerbe der Stadt. Vergleich. a. 3ifl: Wir vergleichen heute Deutschland und Frankreich mit einander. Dies kann geschehen in Bezug auf 1. Grenzen. Frankreich hat sicherere Grenzen als Deutschland; denn während Deutschland im Osten und Westen fast völlig offen ist, hat Frankreich nur einen Teil seiner Ostgrenze künstlich zu schützen. (Festungen!) ^ 2. Grüfte^ Frankreich und Deutschland sind ungefähr gleichgroß, doch hat Deutschland viel mehr Einwohner als Frankreich. 3. Bodengestaltung. Hinsichtlich der Bodengestaltung sind beide Länder mehrfach ähnlich. a. Bei beiden Ländern kann ein vorwiegend gebirgifcher und ein in der Hauptsache ebener Teil unterschieden werden, und zwar ist in Deutschland der Südwesten, in Frankreich der Südosten mit Gebirgsland ausgefüllt, während der Nordosten Deutschlands und der Nordwesten Frankreichs Flachland aufweist.

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 403

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Hannover. 403 der Entwickelung der protestantischen Theologie sehr bedeutsam ge- wesen ist. 7000 E. — Auch Scheppenstädt liegt in dieser Gegend. b) In dem schmalen, zackigen von O. nach W. langgedehnten Streifen zwischen Oberharz und Weser, H. 91. 3. a., auf dem Harze viele Berg- und Hüttenwerke. lieber dem erwähn- ten Neustadt auf dem Burgberge wenige Trümmer der Harzburg, deren Zerstörung Heinrich Iv. den Sachsen nimmer vergeben konnte. Bei dem Dorfe Lutter siegte Tilly 1626 über den Dänenkönig Christian. Gandersheim war ein Reichsstift: Schwester Ros- witha schrieb dort im I4ten Jh. das Leben Otto's I. und latei- nische sittsame Komödien. An der Weser Holzminden, eine leb- hafte, betriebsame Stadt. c) Das dritte Stück auf dem Unterharze begreift das Für- stenthum Blankenburg (einst eigene Grafen) und das 1648 erworbene Stift Walkenried. Blankenburg liegt am Abhange eines Berges, oben ein weißes, blinkendes Schloß. In der Umge- gend viel schöne Harzpartien: die preußische, vom braunschweigi- schen Gebiet eingeschloffene Ruine Reinstein (S. 373), die Teu- felsmauer, besonders im Thale der Bude bei Rübeland 2 merk- würdige Tropfsteinhöhlen, Baumanns - und B i e l s h ö h l e. Fürstenthum Oels (S. 371.). 3. Königr. Hannover. Der nächste Stammherr der herrschenden Linie ist W i l h e l m, der jüngere Sohn Ernst des Bekenners (S 402.). Die letzte Zeit des 17ten und die erste des 18len Jhts. war für das Emporkommen derselben entscheidend. Um 1630 waren nach mannichfacher Theilung wieder alle Besitzungen in einer Hand, 1692 entstand durch kaiserliche Gunst ein neues Kurfürstenthum Han- nover, und 1714 bestieg Kurf. Georg den englischen Thron (S. 271.). Daß nun die hannoverschen Kurlande mit Eng- land einen Landesherrn hatten, brachte ihnen freilich man- chen Nachtheil, in vielen Festlandskriegen suchten Englands Feinde, welche dem meerumgürteten Albion nicht beikommen konnten, an Hannover ihr Müthchen zu kühlen. Aber na- mentlich nach Napoleons Sturze that die siegreiche Großmacht auch sehr viel für ihre deutschen Länder. Sie erwarb den Titel eines Königreiches und schöne, fruchtbare Provin- zen. Jetzt 700 nm. und l3/4 Mill. Einw. (‘/4 Mill. ka- tholisch). Seitdem in England, wo das salische Gesetz nicht gilt (S. 27i.), Victoria den Thron bestiegen, hat H. einen eignen König. König Georg V. Man theilt das Land jetzt in die Landdrosteien Hannover, Hn., Hildes heim. Hl., Lüneburg, L., Stade, S., Osnabrück, 0., Au- 26*

6. Hessische Geschichte - S. 96

1897 - Gießen : Ricker
— 96 — Am 2. Dez. schritten die Preußen und Hessen, die von Gießen aus durch die Wetterau hierher vorgerückt waren, zum Sturme. Der Angriff wurde vom Allerheiligen- und Friedberger Thor unternommen. Am heftigsten war derselbe am Friedberger Thor, wo die Hessen-Kasseler unter Anführung des Lieutenants Ruchel eine Stunde lang dem heftigsten Feuer standhielten und dann in die Stadt eindrangen. General van Helden wurde mit dem größten Teile der Garnison gefangen genommen. Ein weiteres Gefecht entwickelte sich bei Bockenheim, wohin Custine mit 8000 Mann geeilt war. Dieser zog sich noch am Abende nach Mainz zurück. Die Verluste der Hessen bei dem Sturme auf Frankfurt waren 161 Tote, Verwundete und Vermißte; der Verlust der Franzosen betrug 1322 Mann. An der Stelle, „wo die edelen Hessen im Kampfe für das Vaterland siegend fielen," wurde auf Befehl des Königs von Preußen ein Denkmal errichtet. f) Die Eroberung von Mainz. Nach der Eroberung von Frankfurt wurden Anstalten getroffen, um mit Beginn des nächsten Jahres die Belagerung von Mainz thatkräftig aufnehmen zu können. Die Truppen wurden zusammengezogen, und Ende 1792 standen die Verbündeten vor Mainz. Bei dem zunehmenden Mangel an Lebensmitteln wurden 1500 Personen von dem französischen Kommandanten ausgewiesen. Ende Juni begann die Beschießung. Am 22. Juli wurde die Kapitulation unterzeichnet, und am 23. nahm der preußische General Kalkreuth Besitz von der Stadt. 41 Clubisten wurden ergriffen und nach Koblenz und Königstein gebracht. Nach der Schlacht bei Fleuris (1794), in welcher die Österreicher von dem französischen General Jourdan geschlagen wurden, wurde Mainz wieder von den Franzosen cerniert und 14 Monate belagert. Die Verschanzungen der Franzosen „die Mainzer Linien"'wurden durch einen großen Ausfall der Belagerten erstürmt, und reiche Beute gemacht. In dem Friedensschluß zu Eampoformio (1795), in welchem das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten wurde, willigte der Kaiser auch in die Abtretung der Stadt und Festung Mainz. So blieb dasselbe bei Frankreich bis zum 4. Mai 1814. g) Der Mainzer Landsturm. In vielen Gegenden, auch im Mainzer Obererzstifte, im Spessart und Odenwald erhoben sich manche aus dem Volke, um die Fesseln der Franzosen abzustreifen. Angesichts der drohenden Haltung Frankreichs traten England, Österreich, Rußland, die Pforte und Neapel zur zweiten Koalition zusammen, der sich auch die Kurfürsten von Mainz, Bayern und Württemberg anschlossen. Bei der großen Gefahr, welcher die Mainzer Lande durch die Franzosen ausgesetzt waren, errichtete der Freiherr von Albini den Landsturm. Die Bewaffnung des Landsturms bestand in Gewehr mit Bajonett, Patrontasche und Säbel, in erster Zeit nur aus Sense und Heugabel. Nach alt-

7. Lehr- und Lernbüchlein für den ersten Geschichtsunterricht - S. 54

1895 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
— 54 — 29. Die Franzosen in Harburg zur Zeit des siebenjährigen Krieges 1756-63. Friedrich der Große, König von Preußen, forderte bald nach seinem Regierungsantritt von Maria Theresia die Abtretung Schlesiens, das nach dem Erbvertrage Joachims ü. mit Friedrich H. von Liegnitz, Brieg und Wohlan seinem Hause gehörte. Als aber die Kaiserin auf Schlesien nicht verzichtete, kam es zwischen ihr und dem Könige von Preußen zum Kriege. Die Kaiserin verband sich mit Frankreich, Rußland u. s. w., um Preußen desto leichter besiegen und demütigen zu können. Nur England, dessen König gleichzeitig Kurfürst von Hannover war, stand auf Preußens Seite. Infolge des letzteren Bündnisses konnte es nicht ausbleiben, daß auch unser engeres Vaterland Hannover mit Krieg überzogen wurde. Am meisten hatte es von den Franzosen während des siebenjährigen Krieges zu leiden. Schon im Sommer 1757 drangen die Franzosen in Hannover und Bremen ein, und anfangs September rückte ein französisches Regiment (1500 Mann stark) in Harburg ein und besetzte Stadt und Schloß. Doch 8 Wochen später erschienen vor unserer Stadt die Truppen der Verbündeten und forderten die französische Besatzung auf, Stadt und Festung zu übergeben. Die Franzosen zogen sich aufs Schloß zurück und setzten alles zur Verteidigung desselben instand. Um vor Seitenangriffen sicher zu sein, durchstachen sie die Elbdeiche bei Neuland und Lauenbruch und setzten die weiten Niederungen südöstlich und nordwestlich von Harburg unter Wasser. Da die Festung nach Norden durch die Elbe geschützt war, so konnte seitens der Verbündeten nur von der Stadtseite aus ein Angriff gemacht werden. Die Verbündeten schritten zur Belagerung, fuhren auf dem Schwarzenberge Kanonen auf und begannen Ende November mit der Beschießung des Schlosses. Die Stadt selbst mußte während der Kriegszeit durch die wiederholten Angriffe der Franzosen auf die in der Stadt lagernden deutschen Truppen viel leiden. Es war für die Bewohner eine schreckliche Zeit. Bei einem unerwarteten Ausfalle nahmen die Franzosen 132 Personen, Männer, Frauen und Kinder, gewaltsam mit aufs Schloß und hielten sie bis zur Übergabe der Festung gefangen. Unter den Gefangenen befanden sich der Bürgermeister Lutter, der Prediger Kirchmami und der Landdrost Graf von der Schulenburg nebst Gemahlin. Unausgesetzt wurde jetzt das Schloß beschossen, und in den Straßen der Stadt tobten die Kämpfe. In eine üble Lage kamen aber die Franzosen, als die hannoverschen Truppen in Lauenbruch 2 Geschütze aufstellten und auch von dieser Seite die Festung angriffen. Bald mangelte es dem Feinde an Schießvorräten, da neue Zufuhren durch den Reiherstieg und auf der Elbe jetzt unmöglich waren. Dennoch wollte der französische Kommandant nichts von einer Übergabe wissen. Fortwährend unternahm er nach allen Seiten, hin starke Ausfälle. Erst Ende Dezember 1757 war der Feind zur Übergabe bereit, räumte am 31. d. M. das Schloß und zog nach Bremen ab. Damit war endlich die Schreckenszeit für Harburg beendet, und alle atmeten frei auf. Nach dieser Zeit blieb unsere Vaterstadt vor weiteren Unruhen des siebenjährigen Krieges verschont.

8. Teil 1 - S. 36

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 36 — der durch feine Klugheit und Tatkraft, durch seinen eiseruen Willen Deutschland stark und mächtig gemacht hat. Darum nennt man ihn auch den Schmied der deutschen Einheit. Deutschlands Einheit und Macht wurde mit Schwert und Blut auf deu Schlachtfeldern der Kriege von 1864, 1866 und 1876/71 erworben. Als in dem siegreichen Kriege 1870/71 die Franzosen gänzlich geschlagen und der französische Kaiser Napoleou mit seinem Heere gefangen genommen war, wurde am 18. Januar 1871 König Wilhelm zum Deutschen Kaiser aus- gerufen. Im neuen Deutschen Reiche wurde Bismarck der erste Reichs- kanzler. Noch bis zum Jahre l890 hat er die Geschäfte der Regierung geführt. Am 30. Juli 1898 folgte er seinem, ihm schon 1888 ooran- gegangenen Kaiser iu das Jenseits. Auf seinen Grabstein ließ er die Worte fetzen: Ein treuer Diener feines Herrn! 21. Am alten Markt. er Markt bildet den Mittelpunkt des alten Bielefeld. Wegen feines Alters wird er oft der alte Markt genannt. Auf ihn münden die beiden wichtigsten Geschäftsstraßen, die Obern- und Niedernstraße. Außer ihnen führen die Piggenstraße, der Gehrenberg, die Rathaus- und die Altstädter Kirchstraße auf den Markt. Kommen Abb. 14. Das Wappen der Stadt Bielefeld. wir von der Niedernstraße, dann haben wir zur Linken das alte Rat- haus. In früheren Zeiten war es der Sitz der städtischen Verwaltung. Heute beherbergt es in den oberen Räumen die öffentliche Volks- bücherei. Hier kann jeder Bielefelder gute und schöne Bücher leihen. Am Hanse erblickt man das bunte Wappen der Stadt Bielefeld. Was stellt es dar?

9. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 25

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 25 — finden wir das ehemalige Kloster Arnstein mit hübscher Kirche. Weiter abwärts der Lahn ist das schöne Städtchen und Bad Nassau gelegen. Eine Kettenbrücke verbindet dieses mit dem linken Flußufer. Hier erhebt sich ein bewaldeter Bergkegel, welcher die Burgruinen Nassau und Stein und das Steiudenkmal trägt. Die Burg Nassau, die Stammburg der nassauischen und oranischen Fürsten, wurde im 12. Jahrhundert vou den Herren von Laurenburg erbaut. Das Städtcheu verlieh ihr und dem ganzen Lande ihre Namen. Das nassauische Fürstenhaus gab dem deutschen Reiche einen Kaiser, Holland Helden und Könige, den nassani- Links der Malberg. Die Lahn. Rechts am Flusse dc>s Kurhaus und die Stadt Bad Lins. schen Landen selbst viele tüchtige Regenten. Es hat fast 1000 Jahre über die Nassauer Lande geherrscht. In dem Schlosse im Städtchen selbst wurde im Jahre 1757 der berühmte Preußische Minister Freiherr von Stein geboren. Freiherr Uuit Stein. Im Anfang des vorigen Jahrhunderts, als Preußen von dem französischen Kaiser Napoleon I. besiegt wurde und die Hälfte seines Landes verlor, da wußte Stein mit seinem klaren Geiste Rat und Hilfe zu schaffen. Er begann in Preußen heimlich für die Befreiung Deutschlands zu wirken. Im Verein mit Scharnhorst, Gneifenau und anderen verdienten Männern bewirkte er die Wehrbarmachung des ganzen Volkes. Napoleon vernahm dies und nötigte den preußischen König, Stein

10. Deutsche Geschichte - S. 120

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
120 56. Ludwig Xiv. von Frankreich (1643—1715). kleinen deutschen Fürsten. Im Barockstile sind z. B. erbaut der Zwinger zu Dresden, die Schlösser zu Bruchsal in Baden, 'zu Ludwigsburg in Württemberg, zu Nymphenburg in Bayern, das Zeughaus (Ruhmeshalle) zu Berlin u. a. Einige wichtige auweutsihr Maten in damaliger Ml 56. Ludwig Xiv. von Frankreich (1643—1715), 1. Ludwigs Regierung und sein Hof. Nachdem die Kraft Deutschlands durch den Dreißigjährigen Krieg gebrochen war, wurde Frankreich die erste Macht Europas. Als solche stand es besonders unter Ludwig Xiv. da. Dieser berühmte und berüchtigte König hat die Krone länger getragen, als vielleicht irgend ein anderer Herrscher, nämlich 72 Jahre. Er war erst fünf Jahre alt, als er von seinem Vater Ludwig Xiii. den Thron erbte. Solange Ludwig zu jung zum Regieren war, lenkte der schlaue Kardinal M a z a r i n für ihn den Staat. Dieser war es auch, der im Westfälischen Frieden das Elsaß als französische Beute davontrug. Nach Mazarins Tode ergriff der nun 23 jährige Ludwig felber die Zügel der Herrschaft, und ein glänzendes Zeitalter begann für Frankreich. Ludwigs Streben ging darauf hinaus, als der erste Monarch der Erde bewundert zu werden. Er herrschte mit unumschränkter Gewalt; sein Grundsatz war: der Staat, das bin ich (l’Etat c’est moi)! Zu seiner Residenz erwählte er das zwei Meilen südwestlich von Paris gelegene Versailles, wo er mit ungeheuren Kosten ein Prachtschloß errichtete und einen stundenweiten Park anlegte, der mit seinen Grotten, Wasserkünsten, Statuen und Baumgängen lange Zeit als ein neues Wuuder der Welt angestaunt wurde. Hier führte Ludwig eine Hofhaltung, wie sie glanzvoller nie gesehen war. Ein Fest drängte das andere; aber alle waren darauf berechnet, den König zu verherrlichen, um deu sich alles wie um eine Sonne drehen mußte. Talentvolle Dichter, Künstler und Gelehrte unterstützte Ludwig mit freigebiger Hand, damit sie durch ihre Werke seinen Ruhm verewigen möchten. Die größten Dichter, die Frankreich besitzt (Corneille, Racine und Moliere), zierten seinen Hof; dazu hatte er das Glück, ausgezeichnete Minister und Generäle zu besitzen, so daß Frankreich nach innen durch Handel und Industrie aufblühte, nach außen durch sein treffliches Heer stark und gefürchtet dastand. 2. Reunionskammern. Wegnahme Stratzburgs (1681). Dieser rühm- und ländergierige König unternahm eine ganze Reihe von Raubkriegen gegen seine Nachbarn. Besonders viel hatte Deutschland, auf dessen Schwäche er baute, von ihm zu leiden. Ludwig setzte so- /
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